Gedanken gehören zur Aussenwelt - 16.2.24

Wenn du dich lebst, bist du echt. Wenn du dich nicht hinterfragst, bist du bei dir. Jedes "dich von Aussen wahrnehmen" macht Distanz zu dir. Wie wenn Wahrnehmung bewirkt, dass deine Augen aus dir heraus gehen und von da auf dich schauen. Was sie sehen, muss von deinen Gedanken kommentiert werden. Wenn nicht, kannst du die Wahrnehmung nur schlecht aufrecht erhalten. Denn so macht sie keinen Sinn.

Deine Gedanken jedoch sind Spiegel deiner Persönlichkeit. Früher hast du bestimmt anders über dich und die Welt gedacht, als dass du dies heute tust.


Die Art und Weise deiner Gedanken zeigt, wie du mit dir umgehst.

 

Du kannst nicht liebevoll zu dir stehen und verwerflich denken - weder über dich noch über andere.

Zu welchem Thema auch immer deine Gedanken Bezug nehmen ist einerlei. Überall, in wohlwollendem Denken wie auch kritischem Hinterfragen - WIE dies geschieht, das zeigt, wie du zu dir selber stehst.


Gedanken sind also die Brücke zwischen dir und der Welt, zwischen dem Innen und dem Aussen. Und doch sind sie vom Aussen geprägt - von der Betrachtungsweise, wie du auf dich schaust.


Gedanken gehören zur Aussenwelt.



Die Gedanken sind frei - stimmt das wirklich? In der Tat kannst du in dir denken, was du willst - wenn du es nicht preisgibst, erfährt es niemand.

Doch WIE du denkst, dies ist vollständig geprägt davon, wie du zu dir stehst.

Und wie du zu dir stehst, das entspringt deinem Bild von dir.


Alles, womit deine Gedanken also deine Wahrnehmung umschreiben, ist immer von Aussen geprägt. Es entsteht nicht in dir, selbst wenn du es still und heimlich in dir denkst.



So sind Gedanken dein persönlicher Tennismatch - sie fliegen ständig zwischen deinem Innen und Aussen hin und her. Stell dir vor, wie der Ball im Aussen jedes Mals auf eine gefärbte, frisch gestrichenen Wand knallt - mit der Zeit wird auch die innere Wand in dieser Farbe geprägt. Und dein Empfinden wird von dieser Farbe durchtränkt.


Wenn du dich als Individuum leben möchtest, gilt es dafür zu sorgen, dass ausschliesslich DU die Bälle spielst. Dass du nur jene spielst, die du spielen willst. Und dass du keine Bälle annimmst. Die Art deines Denkens sollte aus dir geboren werden und DICH repräsentieren. Sie sollen deinem Sein entsprechen und dich weiterführen auf dem Weg über deine Begrenzungen hinaus.


DAS macht dich individuell und lässt dich ERFAHREN, was du bist. Weg von jeder Definition ist Denken ein Geschenk zur Befreiung. Als Instrument der Definition verfällt die Kraft des Denkens zu einem unterjochenden Wertesystem.


Betrachte diese Woche die Art deiner Gedanken. Höre die Hintertöne - wie stehst du zu dir?

Wie häufig gelingt es dir, wertfrei zu denken? Sei achtsam - auch wohlwollende Gedanken sind eine Form von Bewertung!

Wie weit kannst du denken, ohne dass es deinem Glauben, deinem Wissen und deinen Erfahrungen entspricht? Denke dir eine Phantasiewelt aus, die nichts enthält, was du jemals gedacht, gehört oder gesehen hast - ist es dir möglich?