"Vertrauen 2" - 1.3.19

Schenkst du jemandem oder etwas dein Vertrauen, sagst du „ja“ dazu. Du empfindest es als „dessen wert“. Du investierst dich, deinen Glauben, dahinein, wo du dein Vertrauen gibst. So gibst du von dir deine Kraft, deine Zuversicht, deine Hoffnung, deine Liebe - ohne die für den Verstand so wichtige Sicherheit. Es ist eine Fähigkeit der Seele, keine des Verstandes. Und der Verstand rügt dich jedesmal, wenn du Vertrauen geschenkt hast und enttäuscht wurdest - wenn die Ergebnisse dann doch nicht das waren, was du dem Ganzen zugetraut hast.

Doch auch dies ist, wie bei einem Eisberg, nur die Spitze dessen, was geschieht, wenn du jemandem oder in etwas Vertrauen schenkst. Das eine ist das Ergebnis, das ist das Sichtbare in der Welt der Wertung. Das andere, der wesentlich grössere Teil aber, ist das Unsichtbare - du kannst nicht sehen, was es bei deinem Gegenüber bewirkt hat, dass ihm Vertrauen geschenkt wurde. Du kannst nicht sehen, welche Konsequenzen es längerfristig mit sich bringt, in dein eigenes Leben, aber genauso in das aller im engen wie auch im weiteren Sinn davon Betroffenen. Du kannst nicht sehen, welche Wirkung es hat im grossen Pool von Liebe und Wertung, den beiden Gegenspielern. Auch hier wird Gewichtigkeit verlagert.


Sei dir bewusst bei allem, was du tust: du gibst. Das ist das Einzige, was das beseelte Wesen WIRKLICH tut. Alles andere ist der Versuch, nicht das zu sein, was du bist. Es mag Wirkung erzeugen, es mag sich so anfühlen, aber es IST nicht. Darum gilt es zu schauen, in WAS du gibst. Dies ist der Schlüssel zum grossen Verstehen.