"Sichtweise" - 10.7.20

In gewisser Weise bist du die einzige Person, die auf dein Leben Einfluss nimmt. Zwar hast du die Geschehnisse, die Begegnungen, Auseinandersetzungen - doch alles geht durch deinen eigenen Raster. Du meinst, es sei so, wie du es wahrnimmst, und deswegen hat es diese oder jene Wirkung auf dich. Aber erlaub dir ehrlich hinzuschauen: weil du diese und jene Überzeugungen hast, wirken die Geschehnisse dementsprechend auf dich: 

So bist es immer nur du, der oder die Einfluss nimmt auf dich!

Es ist eine billige Ausrede, den Dingen, den Situationen, den Menschen die Schuld dafür zu geben, wenn es in deinem Leben nicht läuft, wie du es dir wünschst. Genauso sehr kannst du sie nicht, und niemanden dafür verantwortlich machen, dass es eben so läuft, wie es läuft. Auch dich selbst nicht.

Das sind die beiden grössten Stolperfallen: Schuldzuweisungen nach aussen oder Schuldzuweisungen nach innen.

Es geht im Leben nicht so sehr darum, nicht schuld zu sein. Es ist kein Massstab, die Schuld zu suchen, sie zuzuschieben, zuzuordnen. So lange schiebst du nur Verantwortung zu und siehst nicht dahinter.

Weisst du - die wirkliche Herausforderung ist nicht, dich schuldfrei zu halten. Die wirkliche Herausforderung ist, dich den Geschehnissen zu stellen! Darauf zu achten, was du daraus machst.

Hier gilt es hinzuschauen.

Verstehst du - Wertung gründet sich auf der Form des Wertes, den der Mensch zuteilt. Es ist keine Konstante enthalten in einem Wert. Daran die Menschen, die Geschehnisse zu messen, führt dich auf Abwege. Es führt dich weg vom eigentlichen Sinn des Daseins. Und den kannst du erst erkennen, wenn du keinen Wert festlegst.

Alles, was da kommt, ist voller Wert. Weil es dir hilft, dein Denken zu befreien:

Jeder Mensch trägt denselben Wert in sich wie du. Und du trägst denselben in dir wie jeder andere auch. Diese Gleichheit gilt es zu entdecken! Und dies kannst du nur, wenn du das Lebendige siehst hinter der Tat und das Beständige hinter dem Ereignis.

Dich schuldfrei zu machen gelingt dir nicht über Wertung oder das Sehen von irgendwelcher Schuld.

Befreiung funktioniert immer nur aus der Freiheit heraus. Und das, was du auflösen möchtest, muss sich als erstes in deiner Wahrnehmung auflösen. Du kannst’s nicht wegschaffen, solange du’s noch irgendwo siehst.

Nun - was möchtest du finden in der Welt? DAS gilt es zu sehen - und die Welt wird voll davon sein. Diese Art des Sehens ist losgelöst von Wertung, losgelöst von Urteil.

Übe diesen Blick.

Sieh das, wofür es sich für dich lohnt, morgens aufzustehen.

Sieh es - nicht suchen!


Du machst die Vorgabe, was dir begegnet.

Weil du definierst, wie du funktionierst.