Gedanken über "Jahresabschluss" - 14.12.18

Nun lasst uns heute einmal über "Jahresabschluss" philosophieren:
Menschen lieben es, Dinge zu starten, sie durchzustehen und zu Ende zu bringen. Es gibt dem Ganzen eine Überschaubarkeit, es gibt einen Rhythmus ins Leben und es gibt Fassung, Form. So ist es denn in der Natur des Menschen, dass er auch seine Zeit in Raster einteilt, sodass sie vergleichbar, fassbar, beweisbar wird. Sodass man Dinge angehen, überstehen und hinter sich bringen kann. So habt ihr wieder eine Zeitspanne, die langsam sich dem Ende neigt. Habt sie gefüllt mit Leben, mit Jahreszeiten, mit Aktivitäten, mit Zielen und mit Taten. Und das Jahr verstreicht genauso wie Kraft und Absicht. Und spätestens jetzt auf der zeitlichen Zielgerade drängt es sich förmlich auf, dass ihr Rückschau haltet: was ist geschehen, was hat das Jahr mit mir gemacht und was hab ich mit dem Jahr gemacht? Bilanz ziehen, daraus eine Wertung finden: 

Was bleibt unter dem Strich:

                                              - ein gutes oder ein gedämpftes Gefühl zu diesem Jahr?

                                              - Hat mich das Leben verwöhnt oder entwöhnt?

                                              - Und was hat dies mit mir gemacht?

                                              - Bin ich verändert worden durch dieses Jahr?

Dies sind Überlegungen, die dir zwar keine Sicherheit bringen, kein Dach über dem Kopf schaffen, jedoch die Türe zu dir selbst öffnen. Und wenn wir ganz genau hinschauen, ist dies das einzige, was dir bleibt durch all deine Leben, durch all deine Zeit: du selbst und was du für dich hältst.

Darum lässt ich das „Bilanz ziehen“ gut einsetzen mit dem Fokus auf deinem eigenen Sein. Die Jahre kommen und sie gehen, bringen Freude mit genauso wie Enttäuschung. Alle haben es in sich, dass sie dich fordern, und alle beinhalten die Möglichkeit, dass sie dich formen. Und nur dein eigenes Geschick, dein eigenes Bewusstsein darüber gibt dir die Macht dazu, dass du den Spiess umdrehen kannst. Dass du nicht zum Knecht der Zeit und zum Geplagten durch die Ereignisse wirst. So verliert der Zeitfaktor plötzlich seine Dringlichkeit. Es spielt nicht mehr eine Rolle, ob das Jahr vorbei ist, erst grad begonnen hat und zum wievielten male sich dies schon wiederholt in diesem deinem Leben. Das einzig Wichtige und das einzig Wahre ist die Achtsamkeit dir selbst gegenüber zu finden und zu wahren.

Zu beobachten, was die Dinge dir ermöglicht haben freizusetzen - zu werden was du sein kannst. Nur dazu sind sie da. Und mit Verlaub - nur dazu lässt sich die Zeiteinteilung wirklich sinnvoll nutzen. All das Streben nach Sicherheit, nach Gesundheit, nach Ruhm, nach Liebe und nach Anerkennung begründet sich darin, dass du dir selbst nicht bewusst bist, dass du dies zu erfassen dadurch zu erreichen meinst. Dass du dir Dinge schaffst und sie erreichst, damit sie dir dann spiegeln sollen, was du bist und wie du bist. Dies alles hat nichts mit dem zu tun hat, was dich wirklich ausmacht!

So nutze denn die Zeit des Rückblicks, um dir bewusst zu machen, dass dieses Jahr anders ist als die vorangegangenen, weil du nicht in dem Einerlei versinkst, dass das Jahre zählen sonst auslöst. Sondern dass du die Zeit, DEINE ZEIT, dazu nutzt, dich zu achten, deine Wichtigkeiten zu erkennen und ihnen zu folgen. Dass du durch die Liebe in Freude für dich überfliesst. 

SO legst du den Grundstein, dass du gütig, gebend, wohlwollend, friedvoll und von vor Liebe triefend zu einem Geschenk für alle wirst. So trägst du dein Licht ins neue Jahr hinein und veränderst die Welt, glaube mir!